Wie können wir weitere Frauen und Familien durch die Schwangerschaftsberatung gezielter erreichen? Was sind ihre Bedarfe? Wie profitieren auch vulnerable Zielgruppen, z.B. Frauen mit Migrationshintergrund, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen vom etablierten Angebot der Schwangerschafts(konflikt-)beratung?
Diesen und weiteren Fragen sowie unerwarteten Herausforderungen hat sich das Modellprojekt „HeLB – Helfen. Lotsen. Beraten“ von Mai 2019 bis April 2022 mit seinen Beraterinnen an 23 Pilotstandorten von donum vitae gestellt.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die gleichzeitige wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch Institut für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg.
Für die Beratungsstelle Darmstadt hat Frau Carina Stey im Projekt mitgearbeitet. Sie hatte bereits von September 2016 bis April 2019 im Vorgängerprojekt „Schwangerschaft und Flucht“, auch vom donum vitae Bundesverband, geflüchtete Schwangere und ihre Familien beraten. Somit waren für das neue Projekt viele Netzwerke und Kooperationen bereits vorhanden und nach wie vor konnte auf den eigenen Dolmetscher-Pool zurückgegriffen werden.
In der ersten zweijährigen Entwicklungsphase des HeLB-Projekts haben sich die Beraterinnen neben der Beratungsarbeit vor Ort in Workshops und Werkstätten mit den unterschiedlichen vulnerablen Zielgruppen und verschiedenen digitalen Beratungsformaten auseinandergesetzt.
Somit verfügen die Beraterinnen über ein umfangreiches Wissen der zu Beratenden, ihren besonderen Bedürfnissen und Anliegen. Zusätzlich haben sie sich in Video-, E-Mail- und Chat-Beratung eingearbeitet. An dieser Stelle sind auch die Themen Datenschutz und Schweigepflicht sowie Anwenderfreundlichkeit der verwendeten Programme zu nennen. Ziel ist es durch das Konzept des Blended Counseling die digitalen Beratungsformate gleichwertig zur Präsenz- und aufsuchenden Beratung zu nutzen. Dieses Ziel bekam durch die Corona-Pandemie eine besondere Wertigkeit. Daher konnten gleich zu Beginn im März 2020 die Erfahrungen mit der Video-Beratung schnell an allen Mitarbeiterinnen in der Beratungsstelle weitergegeben werden, so dass eine Erreichbarkeit und Kontaktmöglichkeit immer gewährleistet war.
Im letzten Jahr (Transformationsphase) des Projekts ab Mai 2021 bekam das Projekt einen weiteren Schwerpunkt. Neben der Beratung haben die Beraterinnen aus den Pilotstandorten ihr Wissen und ihre Expertise in sogenannten Tandems an ca. 50 weitere Berater*innen aus anderen donum vitae-Beratungsstellen weiter gegeben. Hierzu gab es regelmäßige Video-Konferenzen und Fortbildungen. Zum Abschluss des Projekts gab es im März 2022 einen Abschlusskongress.
Nach drei Jahren Entwicklung und Erprobung lässt sich für das Modellprojekt „HeLB – Helfen. Lotsen. Beraten.“ und auch für die Beratungsstelle in Darmstadt als Pilotstandort des Projekts ein positives Fazit ziehen. Mit Blended Counseling lassen sich die vielen unterschiedlichen Zielgruppen der Schwangerschafts(konflikt-)beratung noch besser und individueller erreichen, so dass es ein Gewinn für die Beratungsstellen und auch die Klient*innen ist. Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Seite des donum vitae Bundesverbandes unter: https://donumvitae.org/ueber-uns/modellprojekt-helb
Die Beratungsstelle Darmstadt und der Regionalverband Südhessen e.V. sind erfreut, dass Frau Carina Stey nach dem Projektende als Mitarbeiterin komplett in die Beratungsstelle wechselt und den dortigen Mitarbeiterinnen und Ratsuchenden mit ihrer Expertise aus zwei Modellprojekten und ihrem Wissen zu vulnerablen Zielgruppen und digitalen Beratungsformaten zur Verfügung steht.
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